Kreidezähne
Schmelzbildungsstörungen
Hypomineralisation
Ein Ratgeber
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Tipp
Weißliche oder bräunliche Verfärbung, Strukturanomalie bis hin zur Zahnmissbildung
Sogenannte Kreidezähne sind die Folge einer gestörten Zahnschmelzbildung während der Zahnentwicklung. Es können sowohl Milchzähne als auch die bleibenden Zähne betroffen sein, bei manchen Kindern und Jugendlichen sogar beide Dentitionen.
Eine besondere Form dieser irreversiblen Schmelzbildungsstörung ist die sogenannte Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation, kurz MIH, die die ersten Molaren (Backenzähne) und die mittleren Frontzähne betrifft. Der Oberkiefer ist statistisch häufiger betroffen als der Unterkiefer. Meist erkennt man die Veränderungen mit dem Zahndurchbruch, bei bleibenden Zähnen in der Regel ab dem 6. Lebensjahr.
Es gibt verschiedene Ausprägungsgrade. 90% aller MIH Fälle weisen weißlich-cremige bis gelblich-bräunliche, opake Verfärbungen auf, jedoch mit weitgehend intakter Struktur und unveränderter Zahnform. Schwerere Ausprägungen sind durch Strukturdefekte (meist Poren) bis hin zu leichten Veränderungen der Zahnform gekennzeichnet. Bei seltenen sehr schweren Fällen liegen gelblich-bräunliche, sehr ausgeprägte morphologische Formveränderungen und Struktureinbrüche vor.
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Tipp
Häufigkeit und Komplikationen
Im deutschsprachigen Raum weisen heute ca. 30% der 10-jährigen Kinder und ca. 40% der 15-jährigen Jugendlichen mindestens eine Hypomineralisation an den bleiben Zähnen auf. Circa 10% bis 15% dieser Altersgruppe weltweit leiden an MIH (Kreidezähne); 5% in schwerer Verlaufsform.
Eine häufige Komplikation ist eine frühzeitig überlagerte, meist rasch fortschreitende Karies an den betroffenen Bereichen.
Bei schwerer Ausprägung sind die betroffenen Zähne oftmals sehr empfindlich oder schmerzhaft. Es kann zu funktionellen Einschränkungen beim Kauen und nicht selten zu sozialen Problemen kommen (Optik).
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Tipp
Die Ursache ist noch immer unklar
Die Häufigkeit der Fälle nimmt seit den 1980er Jahren stark zu, sodass man in der Anfangszeit vor allem Umwelteinflüsse und Pestizide als mögliche Ursachen betrachtet hat. Dies konnte wissenschaftlich nicht bestätigt werden.
Heute geht man eher davon aus, dass ein Zusammenwirken mehrerer Ursachen verantwortlich sein könnte. Vor allem frühkindliche Atemwegserkrankungen wie Asthma bronchiale, Lungenentzündung, Pseudokrupp etc. stehen im Verdacht, wahrscheinlich zusammen mit einer genetischen Vorveranlagung.
Auch medikamentöse Wechselwirkungen zu frühkindlicher Einnahme von Antibiotika oder Asthmasprays oder endokrine Wechselwirkungen zum Beispiel mit speziellen Kunststoffen (z. B. Bis-GMA) werden diskutiert.
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Tipp
Ursächlich vorbeugen geht kaum
Da die ursächlichen Faktoren und die Auslöser der Erkrankung bisher ungeklärt sind, ist eine Primärprophylaxe zur Vorbeugung bis heute leider nicht möglich.
Dennoch gibt es Hinweise, dass Vitamin-D-Gaben, die auch zur Vorbeugung der Rachitis im ersten Lebensjahr dringend angezeigt sind (z. B. Vigantol Tropfen oder ähnliches), positiv wirken könnten und die Vorbeugung mit unterstützen.
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Tipp
Frühzeitige Abklärung empfohlen
Zahnverfärbungen und Schmelzmissbildungen haben oft unterschiedliche Gründe, nicht immer handelt es sich um Kreidezähne. In jedem Fall sollten eine frühzeitige Untersuchung und Abklärung beim Zahnarzt erfolgen. Ganz besonders, wenn die Zähne anhaltend empfindlich oder schmerzhaft sind. Nur dieser kann differenzieren, welche Störung vorliegt und welche Behandlung am Erfolg versprechendsten ist.
Für die regelmäßige sorgfältige, tägliche Zahnreinigung, am besten mit sensitiven elektrischen Zahnbürsten (ApaCare Sonic), sollten unbedingt fluoridhaltige Zahnpasten, am besten in Kombination mit flüssigem Zahnschmelz, wie ApaCare Zahncreme eingesetzt werden. Flüssiger Zahnschmelz ist der Stoff, aus dem die Zähne sind, eben das, was bei Kreidezähnen fehlt.
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Tipp
Professionelle Behandlung zu Hause
Flüssiger Zahnschmelz wirkt am besten, wenn er nach dem Zähneputzen hochkonzentriert mit Intensiv-Reparaturpasten wie ApaCare Repair mittels Zahnschiene (ApaCare Repair Zahnschiene) auf die betroffenen Zähne oder den Zahnbogen aufgebracht wird. Die empfohlene Mindesteinwirkzeit beträgt 20 Minuten, die Schiene mit der ApaCare Repair Zahnreparatur-Paste kann auch über die gesamte Nacht getragen werden.
Die Schmelzmineralien aus dem flüssigen Zahnschmelz lagern sich an der Zahnoberfläche an, dringen in diese ein und „verschmelzen“ mit dieser.
Ergänzend oder alternativ können die befallenen Zahnoberflächen regelmäßig nach dem Zähneputzen mit ApaCare mineralisierendem Zahnlack (Pinselflasche) behandelt werden. Dieser klebt einige Stunden bis zu 2–3 Tagen auf den betroffenen Arealen und gibt nachhaltig Zahnschmelzmineralien an den Zahn ab.
Alles, was Sie brauchen (inkl. Anleitung) ist im ApaCare Kreidezahn-Kit zur Selbstbehandlung enthalten.
Übrigens: Hochkonzentrierte Fluoridlacke oder Gelees bringen alleine meist wenig.
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Tipp
Was der Zahnarzt tun sollte
Regelmäßige, engmaschige Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt (je nach Ausprägung und Lebensalter alle 3–6 Monate) sind unverzichtbar. Dieser dokumentiert die Schmelzdefekte und deren Verlauf, wie auch den Effekt der vorgenannten Remineralisation.
Der Zahnarzt kann die Zähne darüber hinaus schonend reinigen und trockenlegen sowie ebenfalls Haftlack wie ApaCare mineralisierenden Zahnlack auftragen. Dadurch lassen sich Empfindlichkeiten nachhaltig reduzieren und die Remineralisation nochmals unterstützen.
Ganz wichtig ist das frühzeitige Erkennen einer etwaigen Karies und deren Behandlung mit remineralisierendem Zahnlack (ApaCare Zahnlack) oder gezielt kleinflächigen Füllungen. Bei schweren Fällen kann eine langzeitprovisorische oder endgültige Versorgung mit Teilkronen oder Kronen erforderlich werden.
Als allerletzte (Ausnahme-) Maßnahme verbleibt die Zahnentfernung und wenn möglich ein kieferorthopädischer Lückenschluss.